J.S. Bach Soprano Arias

J.S. Bach Soprano Arias

MCD1901
CD
€ 20.00
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Soprano Arias by Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
and Swedish Folk Chorales


Maria Keohane – soprano with Camerata Kilkenny
Maya Homburger – baroque violin (Antonio dalla Costa, Treviso 1740)
Sarah McMahon – baroque cello (Thomas Smith, London c.1740)
Malcolm Proud – chamber organ (Bernhard Fleig, Basel 2007)

01 Dalakoral (Malung): Var är den vän
02 Ich bin vergnügt in meinem Leiden BWV 58
03 Min vän är min (Ålvdalen)
04 Jesus soll mein erstes Wort BWV 171
05 Dalakoral (Mora): Eja mitt hjärta
06 Ich ende behende mein irdisches Leben BWV 57
07 Dalakoral: Nu är midsommer natt
08 Wenn die Frühlingslüfte streichen BWV 202
09 Dalakoral (Älvdalen): Pärlor sköna ängder gröna
10 Seele, deine Spezereien BWV 249
11 Dalakoral (Skattungbyn): Säg mig den vägen
12 Bereite dir, Jesu, noch itzo die Bahn BWV
13 Dalakoral (Gagnef, Grangärde, Mora, Äppelbo): Den signade dag
14 Auch mit gedämpften schwachen Stimmen BWV 36
15 Lob sei Gott dem Vater ton BWV36


Pairing up Bach’s music with Dala Chorales is an idea that has been with me for a long time. I was brought up surrounded by fiddle and folk music, but from a very early age a strong passion for art music also cultivated itself. In a child’s world the incongruity between these two musical arenas, as defined by us adults, doesn’t exist. The only thing of relevance was the beauty exhibited by these different worlds, and above all they were one and the same. Their significance for me today surpasses beauty alone. I have gained respect and humility at being part of this treasure, a wish to share this with my musical partners, and above all, to succeed in bringing this music to an audience.

Choosing a selection of arias from Bach’s cantatas and mirroring them in the Dala Chorales has been a challenging, but also a very natural process. The messages portrayed in the texts are of the same world. Virtuoso, multi-faceted music crosses over to the naked chorales, both in Bach’s world and in that of the Dala Chorales.
My wish is to interpret Bach with sincerity and heart, waiving the enticement to present his music as a technical display of virtuosity. At the same time I hope to present the chorales from Dalarna with the seriousness that they deserve. Above all, I want to share with you the joy and passion that at one time was sparked by the presence of an oversized violin in the hands of a child.

Maria Keohane


Die Idee, Bachs Musik mit Dalachorälen zu verbinden begleitet mich schon lange. Ich wuchs mit Fiddle- und Folkmusik auf, aber schon früh entwickelte ich auch eine starke Leidenschaft für Kunstmusik. Für ein Kind gibt es die Inkongruenz zwischen diesen beiden Musikwelten nicht, wie sie von uns Erwachsenen definiert wird. Das Einzige, was für mich wichtig war, war die Schönheit dieser verschiedenen Welten, und vor allem waren sie ein und dasselbe. Heute geht ihre Bedeutung für mich über die reine Schönheit hinaus. Ich habe Respekt und Demut dafür entwickelt, Teil dieses Schatzes zu sein, und den Wunsch, dies mit meinen musikalischen Partnern zu teilen, und vor allem, diese Musik einem Publikum nahezubringen.

Eine Auswahl von Arien aus Bachs Kantaten zu treffen und Parallelen zu ihnen in den Dalachorälen zu finden war eine Herausforderung, aber gleichzeitig auch ein sehr natürlicher Prozess. Die in den Texten enthaltenen Botschaften sind aus derselben Welt. Virtuose, facettenreiche Musik geht über in die schlichten Choräle, Bachs Welt verbindet sich mit der der Dalachoräle.

Mein Wunsch ist es, Bach mit Aufrichtigkeit und Herz zu interpretieren und der Versuchung zu widerstehen, seine Musik als technische Demonstration von Virtuosität zu präsentieren. Gleichzeitig hoffe ich, den Chorälen aus Dalarna die Ernsthaftigkeit zu verleihen, die sie verdienen. Vor allem möchte ich mit Ihnen die Freude und Leidenschaft teilen, die einst mit einer überdimensionalen Geige in den Händen eines Kindes begann.

Maria Keohane

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Reviews

www.fr.de/kultur/musik/maria-keohane-bach-schweden-13362977.htm

Review by Hans Jürgen Linke in Frankfurter Rundschau

Maria Keohane interpretiert Choräle aus Dalarna und Sopranarien aus Sachsen.
Man kann sich gut vorstellen, dass die mittelschwedische Provinz Dalarnas län im 18. Jahrhundert eine ziemlich einsame Gegend war. Eine urbane Kultur jedenfalls, wie sie – trotz der noch nicht lange zurück liegenden Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges – zur gleichen Zeit in Deutschland sich zu entwickeln begann, ist hier kaum vorstellbar. Insofern ist die Tradition des so genannten Dalarchorals durchaus überraschend. Es handelt sich dabei um Lieder, die zugleich fromm und volkstümlich sind, also eine Schnittmenge aus Volkslied und Choral bilden. Gesungen wurden (und werden) sie in den protestantischen Kirchen der Gegend, in älteren Zeiten oft ohne instrumentale Begleitung – nicht aus Purismus, sondern aus schlichtem Mangel. Aber häufig entsteht ja gerade im Mangel ein Reichtum an Intensität.
Die schwedisch-irische Sängerin Maria Keohane hat sieben dieser schönen, melodisch recht komplexen und kunstreichen Lieder interpretiert und dazu acht Sopranarien von Johann Sebastian Bach auf einer CD gesellt. Maria Keohane kennt die schwedischen Volks-Kirchen-Lieder aus ihrer Kindheit, einer Zeit also, zu der kein Mensch schon eine Grenze zwischen verschiedenen musikalischen Traditionen und Zuordnungen zieht. Unvoreingenommen und überaus kundig hat sie Bachs Arien thematisch verwandte Lieder an die Seite gestellt – zum Beispiel „Wenn die Frühlingslüfte streichen“ (BWV 202) neben „Nu är midsommer natt“. In beiden geht es in durchaus subtiler Sinnlichkeit um die Liebe. Wer das unvoreingenommen in der Interpretation von Maria Keohane hört, käme keine Sekunde auf die Idee, dass hier komplexe Hochkultur auf simple Volkskultur trifft.
Gleichwohl gibt es auf dem Album eine markanten Unterschied: die schwedischen Choräle werden a cappella gesungen, Bachs Arien dagegen von einer kleinen Besetzung der Camerata Kilkenny begleitet, so dass ein sehr inniges und konzentriertes Ineinander von vokalen und instrumentalen Stimmen entsteht. Das wertet jedoch nicht die Arien auf und die Dalachoräle dagegen ab, sondern intensiviert die Wahrnehmung für beide. Und hätte es im schwedischen Barock in einem Städtchen wie Borlänge oder Falun oder in Mora am Siljansee einen Komponisten wie J.S. Bach gegeben und in Schweden ein paar konkurrierende Landes- und Ländchenfürsten, wer weiß, was sich aus dieser musikalischen Tradition alles hatte entwickeln können.
So aber gibt das Material den Musikerinnen und Musikern der Camerata Kilkenny und Maria Keohane die Gelegenheit, in sorgfältiger historischer Spiel- und Gesangspraxis das Nebeneinander zweier ungemein reicher und dabei überaus intimer protestantischer Musik-Traditionen zu dokumentieren und zwischen beiden eine anregende Nähe herzustellen.
Der Ort der Aufnahme, die Vorarlberger Propstei St. Gerold, intensiviert diese Nähe noch. Ein anspruchsvolles und poetisches Booklet rundet die Produktion ab.
Maria Keohane / Camerata Kilkenny: J.S. Bach Soprano Arias & Swedish Folk Chorales. Maya Recordings.


From the EARLY MUSIC REVIEW (U.K.)

......The playing and singing is of a high standard as you would expect from the starry Swedish Maria Keohane and the Swiss violinist Maya Homburger. All the arias are just for soprano voice, violin and bc, and have all the elegance of chamber music, with perfectly matched and balanced partners listening to one another. This is how arias should be sung – not as if they were solos with an accompaniment in the background.....

David Stancliffe