HARMOS - KRAKÓW

HARMOS - KRAKÓW

MCD2501
CD
€ 20.00
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HARMOS - KRAKÓW by Barry Guy with the London Jazz Composers Orchestra

Barry Guy - bass, director
Agustí Fernández - piano
Michael Niesemann - alto sax
Torben Snekkestad - tenor & soprano saxes
Jürg Wickihalder - alto sax
Simon Picard - tenor sax
Julius Gabriel - baritone sax
Konrad Bauer - trombone
Andreas Tschopp - trombone
Alan Tomlinson - trombone
Henry Lowther - trumpet
Martin Eberle - trumpet
Rich Laughlin - trumpet
Marc Unternährer - tuba
Phil Wachsmann - violin
Bruno Chevillon - bass
Lucas Niggli - drums, percussion

this CD is a re-release from the 6-CD box set published in 2022 on the NOTTWO label (MW1027-2)

from the liner notes by John Sharpe:

Fifty years and counting. In March 2020 one of the most important large groups in European jazz, The London Jazz Composers Orchestra celebrated its golden anniversary over three days in Krakow which culminated in the triumphant performance of "Harmos" heard here. Long a staple of the LJCO repertoire, with its beautiful central tune, it's one of leader Barry Guy's most approachable works. This rendition was powerful and moving, studded throughout with absolute dynamite individual contributions, and furnished a fitting conclusion to a fabulous event …

… It was an incredibly stirring and moving experience which well merited the consequent prolonged standing ovation. In his notes to the 1989 edition of "Harmos", Guy finished by saying "For this one I aimed for the soul!" He assuredly hit his target.

REVIEWS

By Rigobert Dittmann, July 2025

BARRY GUY with the LONDON JAZZ COMPOSERS ORCHESTRA Harmos-Kraków (Maya Recordings, MCD2501): ...'Harmos' bringt das orchestrale A und O des LJCO voll zur Entfaltung, wobei sich die hymnische Glasur von Guys Glanzstück – in seiner Zürcher Fas- sung 1989 und der Schaffhausener 2008 – weiterhin dem individuellen Input verdankt. Der Startschuss fällt, zwei Posaunen ziehen vorneweg, das Hauptfeld attackiert impulsiv, aber summt auch schon das hymnische Thema, wehmütig gedämpft. Wickihalder greift es auf und trägt es über dunkle Tieftöne hinweg, mit mehr und mehr kollektiver Zustimmung, Woge für Woge – die berauschende Melodie schreit ja geradezu danach, sie mitzuschwelgen, mitzusingen. Blaskapelliges Schmettern wechselt mit elegischem Moll, das Stringwahwah und ein Saxsolo infiziert. Ein tubabepulster Marsch räumt das ab und macht im Vorwärtsdrang eifernd die Bahn frei für eine versponnene Posaune (Tschopp), gepresste Trompetenstrahlen (Laughlin), tonloses Fauchen, rotziges Bariton. Dahinter schreitet und rennt die Banda weiter, hymnisch und staccato und mit wuchtigen Tuttistößen, eine Trompete kräht (Eberle), die Geige kratzt und pickt, trommel- und pizzicatoumwirbelt, Reeds flackern, die Tuba röhrt, Fernández hämmert. Und plötzlich klärt sich alles, ellingtonesk aquarelliert wie in alten Zeiten, mit verliebt-verträumtem, immer überschwänglicherem Alto (Niesemann) und Piano. Sprudelnd und immer wilder krachend entsteht wieder ein kollektiver Taumel, aus dem Snekkestads Soprano trillernd heraussticht, mit dicken Backen umjoggt, bassistisch traktiert, von Niggli furios umklappert. Sanft setzt dazu die Hymne wieder ein und versetzt nochmal, Welle für Welle, alles in festliche Wallung. Wer da nicht seine mageren Fäuste wie Antennen zum Himmel reckt und mit emporgetragen wird, denen ist nicht zu helfen. Wie Guy das nur fertigbringt – durch Noten, Conduction, Absprachen, Eigeninitiativen? – , dass das LJCO, statt bigbandsteif, so organisch, polymorph, in sich bewegt und lebendig klingt? Von wegen Fizzles, er steht ebenso für Illumination, freie Radikale und blauen Horizont. Selbstzitat Ende. Was ich zu „Kraków 2020“ (MW1027-2, 6xCD) in BA 117 schrieb, gilt uneingeschränkt auch für die Einzeldarbietung dieses Prachtstücks von Guy. [rbd]